Mind over matter.
Vorwort zur Maturitätsarbeit 2026
Seit ich laufen kann, sind Bewegung und Sport ein wichtiger Teil meines Lebens. Schon früh habe ich angefangen. Unihockey zu spielen. Je länger ich es betrieb, desto besser wurde ich. Meine Geschichte mit dem Leistungssport begann, als ich im Alter von zehn Jahren in den Leistungsverein Kloten-Dietlikon Jets wechseln durfte. Von diesem Zeitpunkt an wurde Unihockey zu meinem Leben. Nach vielen Höhen und Tiefen bin ich dort gelandet, wo ich jetzt bin. Ich spiele im Team Kloten-Dietlikon Jets Frauen U21a. Mit diesem Team durfte ich bereits einmal Schweizer Meisterin und einmal Schweizer Vizemeisterin werden. Ausserdem bin ich Teil des erweiterten Kaders der U19-Nationalmannschaft der Frauen.
Das bedeutet, dass ich die Stigmatisierung von Tiefpunkten im Leistungssport hautnah miterlebe. Ich spüre sie einerseits bei meinen Teamkolleginnen und andererseits auch bei mir selbst: Wir sehen, wie es jede andere im Team schafft, in jedem Training Vollgas zu geben. Was in ihren Köpfen vor sich geht, sehen wir allerdings nicht. Niemand beklagt sich, denn am Ende des Tages müssen wir alle die Leistung bringen, die von uns erwartet wird. Da die Leistung jedoch von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Thematik der Tiefpunkte im Leistungssport. Wir alle bringen unseren eigenen Rucksack an Erfahrungen und Kompetenzen mit. Das kann für ein Team von Vorteil sein, sollte aber gleichzeitig auch anerkannt werden.
Bei uns steht immer die körperliche Leistung im Vordergrund. Unsere physischen Trainingspläne werden ständig optimiert. Um unsere Technik zu verbessern, werden freiwillige Skillstrainings und Morgentrainings angeboten. Wir haben sogar mit unserem weiblichen Zyklus gearbeitet – für mich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem erfahren wir kaum etwas über die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit im Leistungssport. Die wenigsten besuchen ein mentales Training, da darauf bei uns wenig Fokus gelegt wird. Dabei haben aber die meisten Spielerinnen psychisch zu kämpfen. Leider ist dies nicht immer gleich gut sichtbar wie eine fehlende Leistung. Bei Leistungssportlerinnen und -sportlern ist die Gefahr, dass dies untergeht, sogar grösser, da wir mental stark sein müssen, um dort zu sein, wo wir sind.
Da die Leistung auf unserem Niveau aber zu einem grossen Teil vom Kopf abhängig ist, ist es mir wichtig, dass über diese Themen gesprochen wird. Dass wir eben keine Maschinen sind, sondern auch Tage oder Wochen haben, die uns schwerfallen. Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit für diesen Bereich, denn schon der gegenseitige Austausch kann viel bewirken. Podcasts zu erstellen, war deshalb für mich die naheliegendste Idee.
